Italien: Trentino – „Flügel“ des Trentino Motorradtour


Italien: Trentino – Flügel des Trentino Motorrad Tour

Schmetterlinge fangen

Der Schmetterling ist das Symbol des Trentino, also des Teiles der norditalienischen Doppelprovinz Trentino-Südtirol, der sich rund um die sehenswerte Stadt Trento drapiert. Denn schaut man sich die Umrisse des Trentino einmal genauer an, dann besitzen sie tatsächlich die Form eines prächtigen Falters – mit Trento als dem Kopf und der gewaltigen Etsch als Körper. Auf den nun folgenden Touren werden wir sowohl Kopf und Körper als auch die Schönheiten der beiden Flügel ausgiebig erkunden.

Tour über den rechten Flügel

Diese tagesfüllende Runde entführt uns in den rechten „Flügel“ des Trentino. Vielleicht kommst du ja soeben aus dem Felsenreich der Dolomiten, dann wirst auch du begeistert sein von dem vor uns liegenden Kontrastprogramm. Wir starten in Feltre am Nordhang des idyllischen Piave-Tales. Das typisch italienische Städtchen liegt zwar wenige Kilometer außerhalb des rechten Schmetterlingsflügels, bietet dafür aber alle touristischen Annehmlichkeiten, die wir uns wünschen. Nach Norden geht es aus der Stadt hinaus – und umgehend in die Schräglage. Über Pedavena und Arten huschen wir nach Fonzaso zu den ersten 24 Spitzkehren dieses noch jungen Tourentages. In Pedavena steht alternativ unser Abstecher Nr. 1 zum Kurvenräubern an. Gut 116 Spitzkehren werden wir übrigens am Ende dieses Tages gezählt haben, kombiniert mit begeisternden Massen an Kurven.

Ein Nationalpark auch für Biker

Ausgedehnte Wälder und panoramareiche Landstraßen erwarten uns hier im Parco Nazionale Dolomitti Bellunesi auf der Grenze zwischen den Provinzen Venetien und Trentino.

Die Heimat von Gams, Hirsch, Adler, Murmeltier und Hermelin ist ein wahres Naturparadies für Wanderer und Erholungssuchende, aber auch der „scheue“ norditalienische Ducatisti wird hier immer öfters gesehen, gehört und begrüßt. Im Weiler Sorriva endet dann unser erstes Kehrenpotpourri, über die gut ausgebaute SR50 verlassen wir den Nationalpark und erreichen den Speichersee des Torrente Cismon, der hier nach Süden hin mit einer gewaltigen Staumauer aufgestaut wird. Immer entlang des Flusses schlängelt sich unsere Straße durch dicht bewaldete Hügelketten nach Mezzano, einem heute bildhübschen, einstigen Bergbauzentrum der Region.

Wenige Kilometer nördlich schließt übrigens mit dem Abstecher zum Passo di Rolle unsere Tour 4 nahtlos an – falls du kombinieren möchtest.

Ansonsten verlassen wir hier die Landstraße SR50 und zweigen links ab hinauf zum Passo di Gobbera. Okay, mit gerade einmal 1.000 Höhenmetern ist er nun nicht gerade spektakulär, dennoch lohnt seine Überquerung aus zwei Gründen: Zum einen windet sich das schmale Sträßlein über acht Serpentinen, garniert mit herrlichen Ausblicken auf die umliegenden Bergketten. Zum anderen ist der idyllische Weiler Gobbera am anderen Ende des Passes selbst ein Hingucker: Eine Handvoll Häuser, ein Café, ein Tante Emma Laden und mächtig viel Natur drum herum – das war’s auch schon, das nenn ich Idylle pur!

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Über Berg und Tal

Auch der Lago di Calaita – Abzweig im Weiler Valline rechts hinauf – ist so eine Idylle, wie man sie heutzutage nur noch selten findet. Der natürliche Bergsee mit seiner großartigen Aussicht auf die Berge des Naturparks Paneveggio Pale di San Martino ist leicht zu erreichen und ein echter Geheimtipp der Region. Der See mit Herberge, Restaurant und Café ist ein idealer und höchst erholsamer Platz für eine Pause.

Denn anschließend geht es sogleich wieder ordentlich zur Sache, sprich von einer Schräglage in die nächste. Eine Vielzahl an Biegungen führt uns über die Weiler Ciciona und San Boyo hinab in das Vanoital mit seinen beeindruckend eng stehenden Felswänden und Horizonten. Wir queren das Tal und pendeln über Fosse, Pugnai und Ronco-Chiesa weiter nach Westen, erklimmen den Passo Brocon. Mit gut 1.620 Höhenmetern und immerhin 17 Spitzkehren zwischen seinen Basisorten zählt er zu den – zwar immer noch eher unbekannten – Pässen, für die wir uns an keinem Bikerstammtisch jemals schämen müssen. Also Knie an den Tank und auf geht’s …

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Tourpause im Valsugana

Das sehenswerte Castello Tesino empfiehlt sich anschließend für eine Verschnaufpause oder einen mittäglichen Einkehrschwung, ganz wie du magst. Frisch gestärkt huschen wir dann hinab in das Valsugana mit seinen verträumten Dörfern und geruhsamen Städten. Wir wenden uns flussaufwärts und genehmigen uns via SS47 einen ordentlichen Schluck aus dem mitgeführten Drehmomentreservoir. Achtung allerdings: Auf Italiens Landstraßen gilt als Limit 90 km/h, Überschreitungen können richtig teuer werden. In Grigno verlassen wir die SS47 wieder, um uns in die vorletzten Kurvenfluten dieses Tourentages zu stürzen.

Über Primolano und Enego erreichen wir Foza, wenden uns im Ort nach Süden und holen noch einmal tief Luft. Denn auf den nun folgenden 10 Kilometern gilt es 19 höchst enge Spitzkehren zu erobern – da steigt selbst der Blutdruck so manches erfahrenen Alpenbikers spürbar an. Lass es geruhsam angehen, es ist das ideale Trainingsgelände für die hohe Kunst des Pässefahrens. Und bei Bedarf kannst du kurz vor der Ortsgrenze von Carpane im Valsugana nochmals wenden und das Training in anderer Richtung wiederholen.


Valsugana

Das Valsugana ist eigentlich ein liebliches, verträumtes Obstanbaugebiet im Osten des Trentino auf der Grenze zu Venetien. Doch so beschaulich wie heute war es hier nicht immer: Im Ersten Weltkrieg war die Region hart umkämpft, verlief hier doch die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien. Sowohl Österreich-Ungarn als auch Italien begannen 1908 damit, diese Grenze massiv zu befestigen. So entstanden auf den Hochebenen wahrlich monströse Festungen, die Valsugana damals als Meisterwerke des militärischen Ingenieurswesens gefeiert wurden. Die meisten Festungsanlagen wurden zwar nach dem Krieg zerstört, einige von ihnen blieben aber erhalten. Die Festung Werk Gschwent nahe Caldonazzo ließ man z.B. absichtlich stehen, sie beherbergt ein interessantes militärhistorisches Museum und erzählt in spannender Weise von längst vergangenen Tagen.

Die heute bedeutenden und sehenswerten Orte im Valsugana sind Pergine Valsugana, Borgo Valsugana und auch Levico Terme, ein seit dem 19. Jahrhundert äußerst beliebter Kurort direkt an den herrlichen Trentiner Seen, dem Lago di Caldonazzo und Lago di Levico. Denen widmen wir uns auf der kommenden Badeparadiese Tour.


Echtes Schluchtenheizen

Wir folgen dem Fluss Brenta, einem der mit gut 180 Kilometern Länge übrigens wichtigsten Flüsse Norditaliens. Über die SS47 schwingen wir durch San Gaetano und San Marino nach Cismon. Dort bitte den Blinker rechts setzen und nach Incino abzweigen. Es folgt ein wahrlich atemberaubender Streckenabschnitt durch das Val di Cismon. Der gleichnamige Fluss schiebt seine vor allem im Frühjahr zur Schneeschmelze gewaltigen Wassermengen durch eine enge Schlucht, an deren Steilwände sich die schmale Straße förmlich klammert. Eingeklemmt zwischen dem Gebirgsbach und den mehr als einmal deutlich überhängenden Felswänden wird die Fahrt durch diese wildromantische Schlucht zu einem echten Naturspektakel.

Erst kurz vor dem Lago di Corlo weitet sich unser Horizont wieder, in den Dörfern Rocca, Villaggio Nuovo oder Arsie sollten wir unbedingt einen Zwischenstopp einlegen und den Blick auf den gewaltigen Stausee genießen. Im Süden erheben sich die Flanken des Monte Grappa, eines nicht nur bei Gleitschirmfliegern äußerst beliebten Bergmassivs. Genießen wir diese Ausblicke auf eine mehr als erhabene Natur und machen wir vielleicht in Rocca oder Arsie noch eine Pause, denn die letzten Kilometer retour zu unserem Ausgangspunkt sind nur noch ein Katzensprung.


Abstecher Nr. 1:

Passo Croce d’Aune auf 1.011 Metern Höhe – hier soll Tullio Campagnolo die Idee des Fahrrad-Schnellspanners gekommen sein.

Abstecher Nr. 2:

Passo di Rolle auf 1.989 Metern Höhe – einer der eher unbekannten, aber erlebenswerten Dolomitenpässe.


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Weiteres Tourenmaterial

Hinweis zum Kartenmaterial

Um die Nachfahrbarkeit unserer Tourenvorschläge zu gewährleisten, bieten die hier angebotenen gpx-Downloads eine hohe Wegpunktdichte und sind mit dieser Datenmenge nicht auf jedem Navisystem direkt darstellbar. Zur Bearbeitung kannst du diese gpx-Dateien in das für dein Navigationsgerät passende Routenprogramm importieren und dann in für das Gerät verdauliche Portionen aufteilen. Die endgültige Dateigröße ist dann abhängig vom Navi-Modell und der zugehörigen Software-Version. Solltest du keine Routensoftware besitzen, lässt sich diese Datei auch in den gängigen Online-Routensystemen bearbeiten. Diese bieten für nahezu alle Geräte auf dem Markt die passenden Konvertierungstools.

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